Gegen die Monotonie im wörtlichen Sinn arbeitet auch die Künstlerin Shirana Shahbazi mit ihrem Kunst am Bau Projekt: Sie hat die Sonnenstoren der hohen Loggien – wieder auf der Westseite – mit einem übergeordneten, abstrakten Bild bedrucken lassen, das eine zusätzliche Ebene über die Fassade legt. Die intensive Farbigkeit wirkt sehr heiter, und die einzelnen Storen erinnern in Farbe und Muster an Flaggen, was wie ein Hinweis auf die Internationalität des Hauses wirkt – formal aber unmittelbar an das gegenwärtige Schaffen der K das Haus in der Umgebung stärker zu verankern Leuchtenrgie-P-eco) üKünstlerin anschliesst. Die Storen sind innen und aussen unterschiedlich bedruckt, sodass sich je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen schöne Farb- und Musterüberblendungen ergeben.
Die Gestaltung derart grosser Volumen – heute oft ein Imperativ, der aus einer Kombination von Vermögen der Anleger und dem Ausnützungsbonus der Arealüberbauungen resultiert – ist eine Herausforderung. In Verbindung mit hohen energetischen Anforderungen (das Haus erfüllt die Voraussetzungen des Standards Minergie-P-eco) und engen Kostenvorgaben sind die volumetrischen Gestaltungsmöglichkeiten eng. Mit viel Energie haben Darlington Meier das grosse Volumen zu bändigen versucht, um den Studierenden mehr als eine Wohnmaschine zu bieten. Im einladenden Erdgeschoss und auf der Westseite gelingt das sehr gut. Das fängt im Sockel mit der Travertinverkleidung an, zeigt sich darüber an den prominenten Loggia-Türmen und an den Fenstern mit hellen Kunststeingewänden und den roten Fugen, mit denen sie sich vom dunklen Verputz abheben. Auch die detailreiche Innenwelt vermittelt zwischen den Massstäben sowie öffentlicher und privater Sphäre. Die gemeinschaftlichen Räume des Hauses sind mit robusten Kunststeinböden ausgestattet, die im Erdgeschoss grau, in den Treppenhäusern und den allgemeinen Teilen der Wohnung rot eingefärbt sind und diese so miteinander in Beziehung setzen, was zusätzlich mit Fenstern zwischen Küchen und Erschliessung geschieht. Die durchgehend schwarz gehaltenen Fenster, Geländer, Leuchten, Elektroapparate und erdgeschossigen Stützen setzen sich von den hellen Flächen des BodensBöden, der Wänden und Decken ab und geben dem grossen Haus eine Art Tiefenschärfe.
Die drei Waschsalons im Eingangsgeschoss mit den verschiedenfarbigen Waschmaschinen scheinen als informelle Informations- und Beziehungsplattformen des Hauses prädestiniert zu sein, genauso wie die Bar am Kopf des Gebäudes, die für alle Arten gemeinsamer Aktivität genutzt werden kann. Leider bleibt ist sie allein den Bewohnern vorbehalten. Mit ihrer langen, verzinkten verzinnten Bar und dem grosszügigen Aussenraum hätte sie das Potenzial, als öffentlicher Gastrobetrieb das Haus in der Umgebung stärker zu verankern: Dem Stadtteil mangelt es an solchen Angeboten.
Noch scheinen sich Bewohnerinnen und Bewohner in Wartestellung zu befinden, und die Wohnungen wirken etwas unbehaust. Die WOKO nimmt an, dass sich eErst in einem bis zwei Jahren die, schätzt die Betreiberin WOKO (Studentische Wohngenossenschaft Zürich), werden sich Haus- und Wohngemeinschaften soweit eingelebt haben werden, dass sich abschätzen lässt, wie die Studierenden das grosse Angebot interpretieren und nutzen.